Die Bilderwelt von Alfred Klinkan ist ein ungemein weites & breites geistiges Feld, ein Komplex, den man bisher gerade nur angeschmeckt hat. Vielfalt und Vieldeutigkeit sind enorm. Wer sich auf sie einlässt, kann sich in solcher Überfülle leicht verirren, indem man vom einen zum anderen taumelt, das Bemerkenswerte und Merkwürdige als beliebig missverstehen könnte oder in der Fülle der Anspielungen diese erst gar nicht bemerkt. Selbst wer als ein Kenner gilt (wie Wilfried Skreiner, der öfter als andere auf Alfred Klinkan und seine Bildwelt einging), verzettelt sich oft in Bilderbeschreibungen und den vom einen zum anderen Mal versuchten Interpretationen. Viel ist da im Grunde noch zu systematisieren, zu untersuchen und zu unterscheiden. Die Bildtitel des Künstlers bieten eine gewisse Handhabe, sind knappe (aber immerhin authentische) Hinweise über Absicht und Argumentation des betreffenden Bildes, die aber viel (und manchmal so gut wie alles) offen lassen. Klinkan selber war der beste Interpret der von ihm geschaffenen Werke. Die Gelegenheit ist leider vertan, diese zu Lebzeiten ergiebige Quelle zu nutzen. Klinkan war ein naiver Manierist, der unzimperlich viel an Bedeutung und Belang in seine Bilder pferchte.
Otto Breicha: Alfred Klinkan, Bilder aller Art (1996)Antwerpener Bilder (1984)
Presse (1985)